Ecuador liegt am pazifischen Ozean und grenzt im Norden an Kolumbien und im Süden und Osten an Peru. Mit einer Größe von ungefähr 280.000 Quadratkilometer ist Ecuador der kleinste Andenstaat und dennoch eines der geographisch vielseitigsten Länder der Welt. Ecuador hat vier verschiedene mannigfaltige Regionen: im Osten der Oriente, der immergrüne Amazonas Regenwald und Dschungel, im Inneren die Sierra, das Anden Hochland mit bis zu 6.300 m hohen von ewigem Eis bedeckten Vulkankegeln und Schneegipfeln wie Cotopaxi, Chimborazo und im Westen die Costa, die Küste, das tropische Küstentiefland mit Bananen, Mangrovensümpfen sowie einsamen Badestränden und nicht zuletzt die 1.000 km vom Festland entfernten bezaubernden Galapagos Inseln. Diese vier Regionen Ecuadors sind unterteilt in 22 Provinzen.
Küstenregion
Die Küstenregion Ecuadors nimmt etwa ein Drittel der Landesfläche ein und bildet eine ungefähr 640 km lange und 100 km breite Küstenlinie, in der Bananen (Ecuador ist der größte Bananenproduzent der Welt), Kaffee, Kakao, Zuckerrohr sowie Reis angebaut wird. In dieser wirtschaftlich bedeutenden Region hat sich Guayaquil, im Mündungsdelta des Río Guayas gelegen, mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern zur wirtschaftlichen Hauptstadt Ecuadors entwickelt. Obwohl von vielen Touristen verschmäht, hat die Küste Ecuadors viel zu bieten und sollte der Bestandteil einer Reise sein, wenn man dieses Land wirklich kennen lernen möchte. Die nördliche Küstenregion "Esmeraldas", auch die "grüne Provinz" genannt, ist bekannt für ihre Mangrovenwälder, deren verschlängelte Wasserstraßen sich nur mit einem Kanu erforschen lassen, die dichten tropischen Waldgebiete oder die schönen einsamen Palmenstrände bei Same oder Muisne. Ein Leckerbissen fürs Nachtleben ist Atacames, dessen Strand mit gemütlichen Cocktailbars gesäumt ist und wo sich an Feiertagen fast ganz Quito wieder trifft um zu tanzen, zu lachen und zu flirten. Südlich von Esmeraldas liegt die Küstenprovinz Manabi, deren natürliche Ressourcen besonders interessant sind. Hier findet man einsame Fischerdörfer, archäologische Stätten, interessante Flora und Fauna (besonders im Machalilla Nationalpark), schöne weitläufige Strände und beliebte kleine Strandstädtchen wie Bahia de Caraquez oder dem Surferparadies Montanita. Whale-watching, Schnorcheln, Surfen oder Margaritas am Strand sind nur einige schöne Aspekte, die einen hier erwarten.
Sierra
Die Sierra, bestehend aus zwei parallel von Süd nach Nord verlaufenden Gebirgsketten mit 3.000 bis über 6.000 m hohen Gipfeln, bietet einen starken Kontrast zu den anderen Regionen des Landes und ist das touristische Zentrum Ecuadors. Die kulturelle und natürliche Vielfalt beinhaltet das grün bewachsene Hochland (Paramo), Nebelwälder, idyllische Berg- und Kraterseen, aktive Vulkane, Thermalbäder, Indianermärkte, Kolonialstädte und Haziendas. Auf der von Alexander Humbolt benannten Straße der Vulkane passiert man auf dem Weg von Tulcan im Norden bis Lojas im Süden viele der 32 zum Teil noch aktiven Vulkane Ecuadors, deren höchster der Vulkan Chimborazo (6.310 m) ist, dicht gefolgt vom Cotopaxi (5.897 m), dem höchsten noch aktiven Vulkan der Welt! Dabei verbindet die Straße auch die größeren Städte Otavalo, Quito, Latacunga, Ambato, Riobamba und Cuenca (von Norden nach Süden), die in einer Höhenlage zwischen 2.300 und 2.850 m über NN liegen.
Tropischer Regenwald
Östlich der Anden treten Sie ein in den größten tropischen Regenwald, den die Erde noch zu bieten hat. Ein kleiner Teil des dichten Amazonas-Regenwald ("Oriente") bedeckt fast die Hälfte der Fläche von Ecuador, aber nicht einmal vier Prozent der Gesamtbevölkerung leben hier. Zahlreiche Flüsse wie z.B. der Río Pastaza und der Río Napo entspringen hier und vereinen sich später zum Amazonas. Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, an dem es eine größere Anzahl an verschiedenen Lebensformen gibt, wie in diesem spektakulären Wald der Wälder, der die grüne Lunge unserer Erde bildet. Leider gibt es dort auch viele Ölvorkommen, die internationale Ölgesellschaften dazu verleiten, die Lebensräume der vielen kleinen Indígena-Stämme zu bedrohen und verheerende Naturschäden zu hinterlassen. Neue Impulse beginnt der aufkeimende Tourismus einzubringen, da er ein wirtschaftliches Interesse an der Erhaltung der natürlichen Umwelt, der lokalen Traditionen und ursprünglichen Lebensweisen hat. Natürlich muss dabei jeder Kontakt mit Urwald und Eingeborenen einfühlsam und umweltschonend gestaltet werden.
Galapagos
Die "verzauberten" Inseln im Galapagos Archipel sind die wohl spektakulärsten und einzigartigsten Inseln auf unserer Erde. Charles Darwin bezeichnete die Galapagos-Inseln im Rahmen seiner Evolutionstheorie als Arche Noah des Pazifiks, da man hier Tierarten antrifft, die es sonst nirgendwo auf der Erde gibt. Bekanntester Vertreter ist die Riesenschildkröte (span. Galapago), die dem Archipel ihren Namen gab. Die 13 Hauptinseln und zahlreichen kleineren Inseln liegen etwa 1.000 km westlich der Küste Ecuadors im Pazifik. Nur etwa eineinhalb Flugstunden vom ecuadorianischen Festland entfernt, fühlen Sie sich wie in eine andere Welt versetzt. Isabela ist die weitaus größte Insel unter ihnen und nimmt dabei mehr als die Hälfte der Gesamtfläche in Anspruch. Es folgen Santa Cruz, Fernandina, Santiago, San Cristobal, Floreana und Marchena. Die Gesamtoberfläche des Archipels beträgt etwas über 8.000 km².