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Was Sie für Ihre Reise nach Bolivien wissen müssen

„Wir sind das reichste Land – weil wir hier noch Zeit haben“ sagen die Bolivianer über ihr Heimatland, das - obwohl es dreimal so groß ist wie Deutschland - nur zehn Millionen Einwohner hat. Der Spruch gilt auch für den Reisenden, denn je mehr Zeit er mitbringt, desto mehr wird Boliviens Zauber auf ihn wirken. Und das Land hat viel zu bieten: Es ist noch sehr ursprünglich und die indigenen Kulturen unverfälscht. Bolivien hat den höchsten indigenen Bevölkerungsanteil Südamerikas, die Traditionen sind in der Gesellschaft tief verwurzelt.

Auch der Natur- und Sportfan findet vieles, was ihn für dieses Land begeistern wird. Der Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt, ist ein Naturwunder ohnegleichen, die Anden laden zum Bergsteigen, Wandern und Staunen ein und im tropischen Tiefland entdeckt der Europäer Tier- und Pflanzenarten, von deren Existenz er bisher nichts wusste. Die größten Städte La Paz, Sucre und Santa Cruz sind mehr als nur Ausgangsorte zu tollen Exkursionen, in ihnen kann man auch viel unternehmen und entdecken.

Einreise

EU-Bürger brauchen für die Einreise nach Bolivien einen Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Ein Visum ist nicht erforderlich, die erlaubte Aufenthaltsdauer beträgt 90 Tage. Die Touristenkarte, die bei der Einreise ausgefüllt wird, sollte im Pass aufbewahrt werden, da sie bei der Ausreise wieder abgegeben werden muss.

Impfungen

Wie bei jeder Reise sollte zuerst anhand des Impfpasses überprüft werden, ob die Standardimpfungen Diphtherie, Tetanus und Polio noch wirken.

Für Bolivien ist die Gelbfieberimpfung vorgeschrieben. Diese muss mindestens zehn Tage vor der Einreise erfolgt sein. Es kann immer wieder zu kurzfristigen Änderungen der Impfvorschriften kommen. Aktuelle Informationen finden Sie auf www.travelmed.de oder fragen Sie Ihren Arzt.

Außerdem zählt Hepatitis A zu den empfehlenswerten Impfungen. Hepatitis B, Tollwut und Typhus sind nicht zwingend notwendig, können je nach Aufenthaltsort und –dauer aber in Betracht gezogen werden.

Malariagefahr herrscht ganzjährig in Gebieten, die tiefer als 2.500 m liegen, also vor allem in den östlichen Landesteilen. Je nach Länge des Aufenthalts sollte jeder Reisende sich mit seinem Hausarzt oder einem Tropenmediziner beraten, ob eine Prophylaxe oder ein Standby-Mittel benötigt werden. Wichtig ist immer, sich selbst ausreichend zu schützen: lange und helle Kleidung, Moskitonetze und das Auftragen von Insektenschutzmittel sind unbedingt notwendig.

Dengue Fieber wird, wie Malaria, durch Moskitostiche übertragen. Gegen diese meist nicht tödliche, aber sehr unangenehme und langwierige Krankheit gibt es keine Impfung. Die einzig mögliche und wichtige Prophylaxe ist sich vor Stichen zu schützen

Zika Virus

Der Zika Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen und tritt in vielen lateinamerikanischen Ländern, insbesondere in Kolumbien und Brasilien, auf. Der Krankheitsverlauf ähnelt dem Dengue Fieber. Es gibt keine Impfung, die vor dem Zika Virus schützt. Wie beim Dengue Fieber, sollte durch einen guten Mückenschutz und lange Kleider in den entsprechenden Gebieten vorgesorgt werden. Weitere Tipps zum Mückenschutz finden Sie unter dem Hinweis zu Malaria. Eine Infektion mit dem Zika Virus kann bei schwangeren Frauen schwere gesundheitliche Konsequenzen für das ungeborene Kind bedeuten. Wir raten daher Schwangeren davon ab, in betroffene Gebiete zu reisen. Für nähere Informationen konsultieren Sie bitte einen Arzt.

Unbedingt beachtet werden muss auch eine ausreichende Akklimatisierung vor bzw. während einer Reise in die hochgelegenen Teile des Landes. Die Höhenkrankheit (Soroche) tritt bei zu schnellem Aufstieg ab etwa 3.500 Höhenmetern auf und äußert sich durch Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Atemstörungen, Wasserödeme unter der Haut, Schwindel, Herzjagen, etc. Auf keinen Fall sollten die Anzeichen missachtet oder durch Medikamente unterdrückt werden. Ruhe, viel Wasser, Mate de Coca und der Abstieg sind die wirkungsvollsten „Medikamente“.

Sicherheit und Gesundheit

Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas. Für die meisten Menschen dort sind Sie unermesslich reich. Stellen Sie Ihre Besitztümer bitte nicht zur Schau. Unauffälliger (Trick-)Diebstahl ist in Bolivien sehr verbreitet. Die Diebe sind dabei so geschickt, dass man den Verlust der Kamera/Geldbörse/Papiere oft erst viel später bemerkt. Haben Sie also immer einen Blick auf Ihr Gepäck, lassen Sie es niemals auch nicht für Sekunden aus den Augen! Ihre wichtigen Dokumente sollten Sie immer direkt am Körper tragen (Bauch- oder Beintasche, Geldgürtel) oder im Hotelsafe gegen Quittung hinterlegen, nicht jedoch im Zimmer liegen lassen.
Ein Tipp: Um sich im Falle eines Diebstahls viel Stress zu ersparen, sollten Sie vor der Abreise alle wichtigen Dokumente (Reisepass, Impfpass, Personalausweis, Flugticket, ggf. Führerschein) scannen oder abfotografieren und per Email an sich selbst schicken. Die Dokumente können von überall abgerufen werden und Ersatzdokumente auf diese Art schneller beschafft werden. In dieser Email sollten Sie zusätzlich auch die Telefonnummern zur Sperrung Ihrer EC- und Kreditkarten speichern.

Die medizinische Versorgung ist in Städten gewährleistet. Auf dem Land kann sie jedoch technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch sein. Die Kosten für Behandlungen sind teilweise um einiges höher als in Deutschland. Auf einen guten Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sollte also geachtet werden, damit im unwahrscheinlichen Fall eines Unfalls eine gute Absicherung gegeben ist. Auch die Hygiene im Alltag stellt ein Problem dar, denn vielen Bolivianern steht kein sauberes Wasser zur Verfügung. Achten Sie bei Ihrer Ernährung darauf, kein ungekochtes und ungeschältes Obst und Gemüse zu verzehren und kochen Sie Wasser vor der Benutzung ab.

Zeitunterschied

Während der deutschen Winterzeit beträgt der Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa (MEZ) und Bolivien (BOT) fünf Stunden. Im europäischen Sommerhalbjahr sind es sechs Stunden. In Bolivien ist es also erst 12:00 Uhr, wenn es in Deutschland (MESZ) 18:00 Uhr ist.

Elektrizität

Die Netzspannung beträgt 110 oder 120 Volt. Für eigene elektrische Geräte wird ein Adapter (US-Flachstecker) benötigt.

Währung und Zahlungsmittel

Die bolivianische Währung ist der Boliviano. Im Umlauf sind Banknoten zu 10, 20, 50, 100 und 200 Bolivianos, sowie Münzen zu 10, 20, 50 Centavos, 1, 2 und 5 Bolivianos. Der Boliviano ersetzte 1987 den Peso nach einer Hyperinflation.

Im Land herrscht in großes Preisgefälle. Bolivien ist eines der billigsten Länder Südamerikas, vor allem in ländlichen Gegenden. In ausgeprägt wohlhabenden Gegenden können die Preise jedoch auch europäisches Niveau erreichen.